Schwermetallausleitung / Chelattherapie

Das Wort Chelat kommt von dem griechischen Wort „Krebsschere oder Krebszange“. Chelatbildner sind Substanzen, die sich Metalle schnappen, sie in eine stabile Ringstruktur einschließen und sie dann über die Ausscheidungsorgane, insbes. die Niere aus dem Körper transportieren.

Die Chelat-Therapie – auch klinische Metall Toxikologie genannt, ist die Therapie mit metallbindenden Substanzen, sog. Chelatoren, wie EDTA, DMSA, Alpha-Liponsäure. Sie besitzen eine hohe Bindekapazität für Schwermetalle wie Blei, Kadmium, Quecksilber, Silber, Nickel, Arsen usw. und auch für Leichtmetalle wie Aluminium.

Wie erkennt man eine Metallbelastung?

Amalgam im Mund ist z. B. eine sichere Quelle für eine Belastung mit dem hochtoxischen Quecksilber. Der Zahnfüllstoff Amalgam besteht zu 50 % aus Quecksilber, des weiteren aus Silber, Zinn, Zink, Kupfer. Das Quecksilber löst sich aus der Füllung bei jedem Kauen, auch Kaugummikauen, Trinken von Heissem und Saurem. Eine Chemotherapie mit bestimmten platinhaltigen Substanzen  (Cisplatin) führt ebenso zu einer sicheren Belastung. Andere Metallbelastungen z. B. aus Trinkwasser, Nahrung und Umwelt sind oft maskiert und nur durch einen speziellen Provokationstest im Urin zu ermitteln.

Wie wird eine Metallbelastung diagnostiziert?

Zur Diagnostik einer (Schwer-)Metallbelastung wird die synthetisch hergestellte Aminosäure Ethylen-Diamin-Tetra-Aceticacid (EDTA) zusammen mit bestimmten Mineralien und Vitaminen als intravenöse Infusion über ca. 2 Stunden verabreicht. Zusätzlich wird DMSA oder Alpha-Liponsäure gegeben. Dies ist als sogenannter Metallprovokationstest bekannt. Vor der Infusion erfolgt ein Erstgespräch und Untersuchungen (körperliche Untersuchung, Blutuntersuchung).

Wie wird eine Metallbelastung behandelt?

Für die Therapie einer (Schwer-)Metallbelastung wird die synthetisch hergestellte Aminosäure Ethylen-Diamin-Tetra-Aceticacid (EDTA) zusammen mit bestimmten Mineralien und Vitaminen als intravenöse Infusion über ca. 2 Stunden verabreicht. Zusätzlich wird DMSA oder Alpha-Liponsäure gegeben.

Während die Infusionslösung durch die ca. 400 000 km Blutgefäße fließt, werden Metall-Ionen zusammen mit Bestandteilen der Plaques (Ablagerungen in den Gefäßwänden) stabil gebunden und über die Niere ausgeschieden. Eine ausreichende Nierenfunktion ist deshalb absolut notwendig.

Vor  und begleitend zur Chelattherapie erfolgen Labor- und klinische Untersuchungen. Während der Chelat-Therapie ist die Substitution von lebenswichtigen Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen notwendig, um die Entgiftung zu unterstützen und die Aktivität des Immunsystems zu erhalten.

Gesunde Lebensführung, gute Ernährung, ein gutes Stressmanagement und ausreichend Bewegung unterstützen die Chelat-Therapie.

Die EDTA-Chelat-Therapie wird seit über 50 Jahren weltweit mit Erfolg praktiziert. Sie wird in Deutschland von spezialisierten Chelat-Therapeuten streng nach den Internationalen Richtlinien durchgeführt und ist ein wichtiger Baustein in der Entgiftungstherapie sowie bei der Behandlung und Vorbeugung degenerativer Erkrankungen.

Wann ist eine EDTA-Chelat-Therapie sinnvoll?

  • Schwer- und Leichtmetallbelastungen (Quecksilber, Aluminium, Arsen u.a.), insbesondere auch nach der Entfernung von Amalgam durch den Zahnarzt oder nach Impfungen
  • Arteriosklerose / Durchblutungsstörungen / Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko
  • Chronic Fatigue Syndrom – CFS / Burnout
  • Schilddrüsenerkrankungen
  • Degenerative Augenerkrankungen
  • Fibromyalgie / Multiple Sklerose
  • Demenz / Morbus Alzheimer / Autismus
  • Neurodermitis / Allergien / Sklerodermie
  • Impotenz
  • Krebserkrankungen
  • Bei Kinderwunsch wird vor der Schwangerschaft eine Metallausleitung empfohlen – zum Schutze des Kindes! Hier beginnt Prävention.

Wie viele Chelat-Therapien sind notwendig?

Hierzu kann keine genaue Aussage getroffen werden, es kommt auf die vorliegende Erkrankung und Metallbelastung an. Bei degenerativen Gefäßerkrankungen geht man von einer Serie von 20 bis 30 Infusionen aus. Im Anschluss erfolgt eine monatliche Infusion, um den anfänglichen Behandlungserfolg zu erhalten.

Eine Chelat-Therapie ist keine Sache von 4 Wochen, sie erfordert Zeit, Geduld und die Mitarbeit des Betroffenen. Ein schöner Zusatzeffekt: sie verhindert vorzeitiges Altern.

Welche weiteren Möglichkeiten gibt es zur Entgiftung von (Schwer-)metallen / Umweltgiften / Medikamenten

  • Alpha-Liponsäure als Infusion
  • Vitamin C Hochdosisinfusion
  • Protokollinfusion (spezielle Rezeptur mit Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen, Aminosäuren, Glutathion)
  • Baseninfusion, rechtsdrehende Milchsäure
  • Pflanzenextrakte, Orthomolekulare Substanzen, Heilpilze (Curcumin, Chlorella, Bitterstoffe u. a.)
  • Ernährungstherapien (Basenfasten, Trennkost, Heilfasten, Elimierung positiv getesteter Nahrungsmittel in der täglichen Ernährung)
  • Einläufe (Kaffeeeinlauf, Einlauf mit bestimmten Salzen)
  • Leberwickel, Basenwickel, Basenbäder, Ölziehen
  • Darmreinigung und Darmbakterienaufbau
  • Pflanzliche Tinkturen / Teerezepturen
  • Homöopathika, Spagyrika u. a.

Welche Form der Ausleitung gewählt wird, hängt vom individuellen Fall und auch von möglicherweise vorhandenen Kontraindikationen ab. Zahnmetall, insbesondere Amalgam, sollte auf alle Fälle im Vorfeld professionell entfernt werden, sofern möglich.

Warum ist denn die Entgiftung von Metallen und Umweltgiften so sinnvoll und wichtig?

Man weiß genau, welche Auswirkungen die toxischen Metalle auf den Menschen haben. Es kommt zur Bildung freier Radikale im Übermaß. Diese freien Radikale besitzen ein ungepaartes Elektron in der Außenschale des Atoms. Dadurch sind sie sehr instabil und reagieren praktisch unverzüglich kaskadenartig und ungezielt mit jeder Verbindung in ihrer Umgebung. Freie Radikale sind extrem reaktionsfähige und zerstörerische Moleküle. Sofern sie nicht kontrolliert werden, kommt es zur Zellwand- und Zellkernschädigung, zur Gefäßwandschädigung, zur Blockierung der Mitochondrien und zur Freisetzung von entzündungsfördernden Botenstoffen (TNF alpha u.a.).

Ist man an einer an den Ursachen orientierten Medizin interessiert, so kommt man nicht umhin, sich mit dem Einfluss der Umweltbelastungen auf den menschlichen Körper zu beschäftigen. Schwermetalle stehen sowohl in Verdacht bzw. sind gesichert in der Verursachung von chronischen Entzündungen, toxischen Organschäden wie Alzheimer, Demenz, Parkinson, Immunschschwächen, Autoimmunerkrankungen, Allergien u. v. m. Der sogenannte oxidative Zellstress durch freie Radikale lässt uns „verrosten und ranzig“ werden.

Die Frage, welche Umweltschadstoffe aus dem Mix von Zigtausend Substanzen am gefährlichsten sind, wird z.B. von der amerikanischen Agency for Toxic Substances and Disease Registry (ATSDR) in einer fortlaufend aktualisierten Prioritätenliste beantwortet. Auf dieser Liste ist das Halbmetall Arsen auf Platz 1 der schädlichsten Substanzen, gefolgt von den Schwermetallen Blei, Quecksilber, Cadmium, Nickel, Chrom, Kupfer, Palladium, Silber und weiterer wie das Leichtmetall Aluminium. Tagtäglich kommen wir mit diesen potenziell toxischen Substanzen in Kontakt. Die Liste der Krankheiten und Beschwerden, die damit verknüpft sein können, ist unendlich lang. Allein die Beschwerden, die durch Quecksilber ausgelöst oder verstärkt werden können, betreffen fast alle Organe. Quecksilber (aber auch andere) lagert sich in Organen und Strukturen des Körpers ab, wie Nervengewebe, Hypophyse, Gehirn, Rückenmark, Knochen, Leber, Niere, Darm, Fettgewebe, Eierstöcken, Prostata. (Schwer-)metalle / Umweltgifte können auch von der Schwangeren auf das Kind übertragen werden.

Hier exemplarisch einige Beispiele von Gesundheitsproblemen durch Quecksilber, wobei Symptome einer Intoxikation mit (Schwer-)metallen vielfältig sind

  • Lungenödem / Lungenfibrose / Husten
  • Bluthochdruck / erhöhte Sterblichkeit an Herzinfarkt oder Schlaganfall
  • Schädigung von Magen- und Darmschleimhaut / Colitis ulcerosa / Morbus Crohn
  • Mangel an rotem Blutfarbstoff (Hämoglobin) / erhöhte Leberenzyme / Lebervergrößerung / Nichtalkoholische Fettleber
  • geschwächtes Immunsystem / Autoimmunkrankheiten wie Hashimoto Thyreoiditis / Morbus Basedow / Rheumatoide Arthritis
  • Polyneuropathie / Muskelatrophie / Gedächtnisstörung
  • Erhöhte Fehlgeburtenrate / eingeschränkte Spermienbeweglichkeit / unerfüllter Kinderwunsch

Eine chronische Belastung mit vielen verschiedenen Metallen über Jahre und Jahrzehnte hinweg ist sowohl den Kostenträgern im Gesundheitssystem als auch den Toxikologen der Universitätskliniken bekannt, wird aber konsequent verharmlost. Es wird sozusagen als normal angesehen, dass wir tagtäglich diesen Stoffen durch Ernährung und Inhalation ausgesetzt sind bzw. diese Stoffe in Form von Füllungsmaterialien oder Implantaten in uns tragen. Die bestehenden Grenz- bzw. Normwerte sollten kritisch betrachtet werden, da sie nicht die additive Belastung mit mehreren Schwer/Leichtmetallen berücksichtigen. Denn die gleichzeitige Belastung mit mehreren Metallen kann deren Einzelwirkung durchaus potenzieren.

Sicher wird nicht jeder Mensch mit einer Metallbelastung krank. Darf man es deshalb einfach ad acta legen?

Hier noch ein aktuelles Thema – Aluminium als Ursache für Brustkrebs oder Alzheimer?

Lange Zeit ging man davon aus, dass Aluminium unbedenklich sei. Inzwischen weiß man aber, dass Aluminium (z.B. Aluminiumchlorid in Deodorantien) Zellveränderungen und unkontrolliertes Zellwachstum triggern kann. Steigt die Aluminiummenge bei chronischer Belastung in den Mitochondrien (unseren Zellkraftwerken) an, führt dies zu Veränderungen, die schädlich für den gesamten Zellstoffwechsel sind und einen weiteren Faktor darstellen, der zur Entstehung von Krebszellen beiträgt. Aluminium besitzt auch die Fähigkeit, an den Östrogenrezeptor (sog. Andockstelle für das Hormon Östrogen) zu binden und östrogenverwandte Funktionen nachzuahmen. Dies muss in sofern bedacht werden, da die meisten weiblichen Brusttumoren hormonabhängig sind und diese sog. „Metallöstrogene“ eine Rolle bei der Entstehung  dieser Brusttumoren spielen können.

Aluminiumsalze schädigen auch den Eisenstoffwechsel und führen zu einer Eisenanreicherung in den Zellen. Die damit verbundene erhöhte Bildung freier Sauerstoffradikale führt zum Absterben von Nervenzellen und einer Veränderung von Strukturproteinen als mögliche Beteiligung bei der Alzheimer Erkrankung.

 

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